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Waschanlage
Textile Waschanlagen arbeiten mittlerweile recht lackschonend, allerdings besteht trotzdem die Gefahr von Lackkratzern, je nach Wartung und temporärer Verschmutzung der Anlage.
Die meisten Waschanlagen kommen mit der speziellen Form des Smart Roadsters nicht zurecht und der Bereich hinter der Heckscheibe bleibt schmutzig.
Waschbox
Die Autowäsche in einer Waschbox stellt eine gute Alternative dar, aber nur wenn man den eigentlichen Waschvorgang wie unten beschrieben per Hand durchführt: Die Waschbürste einer Waschbox sollte auf keinen Fall verwendet werden, da sie meist starkt verschmutzt ist und so zu Lackkratzern führt.
Handwäsche
Die Handwäsche in einer Waschbox stellt wohl die schonendste Art der Reinigung dar, wenn einige Grundregeln beachtet werden:
- Es sollte relativ windstill sein. Wind kann harte Schmutzpartikel auf den nassen Lack wehen, die dann wie Schmirgelpapier wirken und den Lack zerkratzen.
- Fallen Putzlappen auf den Boden, diese nicht mehr weiterverwenden. Auch hier können harte Schmutzpartikel wie Schmirgelpapier wirken und den Lack zerkratzen.
- Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Aussentemperaturen sollten vermieden werden. Es können sonst Flecken durch Rückstände entstehen oder Schmutzpartikel antrocknen, die dann beim Abtrocknen wieder wie Schmirgelpapier wirken und den Lack zerkratzen.
- Mit der Hochdrucklanze IMMER einen Abstand von 50cm einhalten, sonst drohen Lackabplatzer, Schäden an Gummis, zerfetztes Softtop oder Wassereinbruch.
Grundreinigung mit der 2-Eimer-Methode
Zuerst sollte man mit dem Betreiber der Waschbox sprechen und ihn um Erlaubnis zur Handwäsche bitten. Viele Waschboxbetreiber sehen Handwäsche nicht gerne, da sie weniger verdienen, die Waschbox länger blockiert ist und unbekannte Chemikalien in das Abwasser gelangen.
Benötigtes Material
- 2 Putzeimer
- Waschhandschuh aus Mikrofaser
- Trockenhandtuch aus Mikrofaser
- Weiche Bürste
- Autoshampoo
Vorgehensweise
1. Saugen
Zuerst den Innenraum und beide Kofferräume komplett leer räumen. Das Softtop vorsichtig absaugen. Innenraum und Kofferraum saugen. Auch die Bereich um die Kofferräume von Grobschmutz wie z.B. Blätter befreien.
2. Vorbereiten
Alle Putzutensilien, die bei der Wäsche mit dem Auto in Kontakt kommen auf einer absolut sauberen Fläche bereitlegen. Man kann Putzutensilien auch in verschliessbare Plastiktüten geben, die dann bei Bedarf geöffnet werden. Putzutensilien, die aus Versehen mit dem Boden in Kontakt kommen auf keinen Fall weiterverwenden. Kratzer sind sonst unvermeidbar.
Autoshampoo in einen der beiden Eimer geben. Beide Eimer mit Wasser füllen. Shampoo im Wascheimer mit dem Waschhandschuh gut mischen. Es sollte eine deutliche Schaumbildung zu beobachten sein.
3. Vorwäsche
Wenn ein Schaumprogramm angeboten wird, dann zuerst das komplette Fahrzeug von oben nach unten einschäumen. Einige Minuten einwirken lassen. Antrocknen vermeiden.
Klarspülerprogramm (OHNE Zusätze wir Glanztrockner, etc.) wählen und mit der Hochdrucklanze im Abstand von 50cm den groben Dreck von oben nach unten abspülen.
4. Dach
Die weiche Bürste in den Putzeimer mit Waschlösung tauchen und das Dach mit kleinen, kreisenden Bewegungen unter leichtem Druck reinigen.
5. Obere Wagenhälfte
Den Waschhandschuh in den Eimer mit Waschlösung tauchen und die obere Wagenhälfte (etwa oberhalb des horizontalen Knicks in der Türe) waschen.
Zwischendurch den Waschhandschuh immer wieder in den Eimer mit klarem Wasser eintauchen, um Grobschmutz aus dem Handschuh zu entfernen. Danach wieder in den Eimer mit Waschlösung tauchen und weiter waschen.
Immer von oben nach unten arbeiten, damit nach unten abfliessender Dreck nicht wieder mit aufgenommen wird. Dabei keine kreisenden Bewegungen ausführen, sondern nur in eine Richtung vor- und zurück arbeiten. Dies vermindert sichtbare Kratzer.
Nur leichten Druck anwenden. Hartnäckige Verschmutzungen nicht durch Rubbeln entfernen, sondern erst nach der Grundreinigung behandeln (siehe unten).
Das Dach nicht mit dem Waschhandschuh bearbeiten, da sonst Fasern aus dem Waschhandschuh am Softtop hängen bleiben können.
6. Untere Wagenhälfte
Die untere Wagenhälfte wie oben beschrieben reinigen.
Türfalze nicht vergessen. Dazu die jeweilige Türe kurz öffnen, Türeinstieg reinigen und Türe wieder schliessen.
Ganz zum Schluss die Felgen reinigen.
7. Abspülen
Klarspülerprogramm (OHNE Zusätze wir Glanztrockner, etc.) wählen und mit der Hochdrucklanze im Abstand von 50cm die Waschlösung von oben nach unten abspülen.
8. Inspektion
Sollten noch Verschmutzungen wie Bremsstaub, Vogelkot, Insekten oder Baumharz erkennbar sein, dann ist jetzt der Zeitpunkt diesen zu Leibe zu rücken. Siehe Abschnitt „Spezialfälle“ unten.
9. Trocknen
Das Trockenhandtuch in eine handliche Grösse falten und ohne jeglichen Druck das Fahrzeug abtrocknen. Dabei wieder von oben nach unten arbeiten und kreisende Bewegungen vermeiden.
Zwischendurch das Trockenhandtuch umfalten, um immer mit einer sauberen Oberfläche zu arbeiten. Wenn das Handtuch zu nass ist und sichtbar Wasserstreifen/-tropfen hinterlässt, dann kräftig auswringen.
Trockenhandtuch nicht über das Softtop ziehen, da sonst Faserrückstände zurückbleiben können. Sollte Wasser auf dem Softtop stehen geblieben sein, dieses nur durch Tupfen mit dem Trockenhandtuch aufnehmen.
Türen öffnen und Einstiegsbereich trocknen.
Vorderen und hinteren Kofferraum öffnen und trocknen.
Felgen trocknen.
Spezialfälle
Bremsstaub
Bremsstaub entsteht beim Bremsen durch Abrieb von Bremsbelägen und Bremsscheibe. Dieser heisse Staub brennt sich förmlich in den Lack (auch Alufelgen sind lackiert) der vorderen Felgen und wird dort als schwarz-bräunlicher Belag sichtbar, der sich durch normale Wäsche kaum entfernen lässt.
Zum Entfernen die vorderen Felgen mit Felgenreinger einsprühen, kurz (1-2 Minuten) einwirken lassen und danach mit reichlich Wasser abspülen.
Wirkungsstarke Felgenreinger sind recht aggressiv, deshalb wirklich nur die verschmutzten Bereiche einsprühen und nie antrocknen lassen, sonst drohen Schäden. Es gibt mittlerweile säurefreier Felgenreinger. Ob diese weniger Materialschäden hervorrufen ist nicht bekannt.
Vogelkot
Vogelkot sollte immer umgehend entfernt werden, sonst drohen starke Lackschäden, denn er wirkt wie eine Säure. Der Lack wird angeäzt, was zu Lackabplatzern führen kann, die dann nur noch durch Neulackierung beseitigt werden können.
Vogelkot auf unlackierten Kunststoffoberflächen sollte ebenfalls umgehend entfernt werden, da auch diese geschädigt werden und sich nicht einfach wie Lack aufpolieren lassen.
Zum Entfernen nimmt man einfach ein Stück Klo- oder Haushaltspapier, benetzt es tropfnass mit Wasser und legt es auf den Vogelkot. Nach einigen Minuten Einwirkzeit lässt sich der Vogelkot leicht abwischen. Dabei keinen Druck ausüben oder gar rubbeln. Dies führt zu Lackkratzern. Falls der Fleck nicht vollständig beseitigt werden konnte, den Vorgang wiederholen.
Insekten und Baumharz
Sogenannte Lackknete entfernt recht effektiv Ablagerungen auf glatten Lackoberflächen.
Zuerst das Auto einer Grundreinigung wie oben beschrieben unterziehen.
Den zu reinigenden Bereich mit Wasser einsprühen. Die Lackknete in eine flache Form bringen und nur mit ganz leichtem Druck über die zu reinigende Oberfläche schieben. Dabei die Oberfläche immer feucht halten.
Schmutzpartikel werden von der Knete aufgenommen. Zwischendurch Schmutzpartikel durch Umformen in das Innere kneten. Die Knete kann so lange Zeit wiederverwendet werden.
Knete leicht feucht in einem luftdicht verschliessbaren Behälter lagern.
Wasserflecken und leichte Kratzer
Bei leichten Kratzern oder hartnäckigen Wasserflecken, die auch mit Reinigungsknete nicht zu entfernen sind, hilft Politur. Auch Verätzungen durch Vogelkot können wie Wasserflecken aussehen und sind oftmals mittels Politur entfernbar.
Politur ist immmer mit Materialabtrag verbunden. Man sollte sie deshalb nicht zu oft und nicht zu aggressiv anwenden.
Zuerst das Auto einer Grundreinigung wie oben beschrieben unterziehen und trocknen.
Einen dünnen Film Politur auf die zu bearbeitende Fläche aufbringen. Der Bereich sollte nie grösser als 50x50cm sein. Die Politur kurz antrocknen lassen und mit einem Poliertuch unter leichtem Druck über die Fläche reiben. Dabei kreisende Bewegungen vermeiden, da sonst mit Hologrammbildung zu rechnen ist.
Zum Aufbringen der Politur und zum Polieren eignen sich Einweg-Poliertücher.
Autowäsche im Winter
Salze und Feuchtigkeit im Winter führen zu verstärkter Korrosion an Metallen. Auch können durch Eisbildung und Temperaturschwankungen Mikrorisse in Lacken entstehen, die Feuchtigkeit, Luft und Salze eindringen lassen und darunterliegendes Metall so zur Korrosion bringen. Auspuff, Verschraubungen, Stahlfelgen und unterer Motorraum sind im Winter besonders gefährdet.
Eine Autowäsche im Winter kann helfen solche Schäden zu reduzieren. Nun ist es jedoch meist so kalt, dass eine Handwäsche unmöglich wird. Von einer Wäsche in der Waschanlage ist aus eingangs erwähnten Gründen ebenfalls abzuraten. Akzeptiert man die Wintermonate als „die dreckigen Monate“, kann man mit einer reduzierten Wäsche in der Waschbox jedoch sinnvolle Schadensvermeidung betreiben: mit der Hochdrucklanze regelmässig Grobschmutz entfernen und dann mit dem Glanzspülprogramm wasserfleckenfrei abspülen.